"Der geplante Bau des S-LINK gefährdet den Bestand der historischen Häuser (UNESCO-Weltkulturerbe); zumindest sind erhebliche, irreparable Schäden an der Bausubstanz unausweichlich."
Dipl. Ing. Wolfgang Zipperer
Staatlich befugter und beeideter Zivilingenieur für Bauwesen, 8.7.2024
Unabhängige Gutachter wurden von besorgten Hauseigentümer:innen um Ihre Expertise gebeten. Sie kommen zu dem Schluss, dass durch den Bau und Betrieb der Tunnelröhren irreparable Schäden an den bis zu 800 Jahre alten Häusern der rechten Altstadt entstehen würden: Die durch UNESCO-Weltkulturerbe geschützten mittelalterlichen Gebäude weisen meist keine durchgehende Unterkellerung auf und haben keine Bodenplatte nach heutigem Standard. Daher sind die Häuser extrem anfällig für Setzungsdifferenzen. Die besonderen, sehr schlechten Bodenverhältnisse im Salzburger Seeton bilden bei Untertunnelung auf der Oberfläche eine Setzungsmulde aus, diese Setzungsdifferenzen führen zu irreparablen Schäden an den Altstadthäusern. Daher sind intensive Rissbildungen und Schiefstellungen in Wänden, Gewölben, Decken in allen Geschossen durch Setzungen bis mehrere cm UNVERMEIDBAR. Selbst bei Anwendung moderner Baumethoden wie Freilegung und Neuerrichtung der Fundamente und anschließender Fundamentunterfangung mittels Düsenstrahlverfahren - abgesehen vom sehr kostenintensiven und enormen baulichen Aufwand - bleiben Verformungen, Setzungen und Schäden an der historischen Bausubstanz UNAUSWEICHLICH.
Langfristschäden aus Setzungsdifferenzen sind zu befürchten aus unterschiedlichem Setzungsverhalten der Tunnelröhren (bergseitige Tunnelröhre wird sich langsamer setzen als die salzachseitige). Zusätzlich wird entlang der Tunnelröhren eine Entwässerung des Untergrundes bewirkt, was ebenfalls das Langzeitsetzungsverhalten negativ beeinflusst.
Weiters führt der Betrieb der S-LINK Tunnelröhren zu dauerhaften Erschütterungen, Lärm und Schwingungen an den Gebäuden.
"Die Trassenführung unter der rechten Altstadt ist im Hinblick auf das Risiko nicht ausreichend gesichert kalkulierbar. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung im Salzburger Seeton wird von dieser Trasse unter der rechten Altstadt abgeraten."
Baurat h.c. Dipl.-Ing. Dr.techn. Helfried Breymann, am 23.08.2024, nach Gespräch und Besichtigung Lederergasse 3 - 5 mit Herrn Schliesselberger
Gefahrenbereich für Setzungen
Dipl. Ing. Wolfgang Zipperer
Staatlich befugter und beeideter Zivilingenieur für Bauwesen, 8.7.2024
"Die geologischen Verhältnisse mit heterogenen Anschüttungen, darunter schluffigen, sandigen Kiesen und einer mächtigen Seetonschicht führen infolge des Tunnelvortriebs zu erheblichen (mehrere Zentimeter) Setzungen. Ausgehend vom jeweiligen Tunnelscheitel wird sich eine Setzungsmulde ausbilden, die ihre tiefste Stelle unter dem Scheitel haben und dann gegen den Tunnelrand sich verflachen wird. Damit wirken auf die Gebäude differentielle Setzungen ein, die unweigerlich zu massiver Rissbildung in den tragenden Wänden, Gewölben und Decken führen werden."
"Zum Baugrundrisiko:
Das Risiko von Setzungen ist nicht abschätzbar und wird erst nach fünf bis zehn Jahren sichtbar, zumal die Langzeitsetzungen erst nach diesem Zeitraum zutage treten. Besonders risikoreich sind Setzungen bei einer Trassenführung unter Gebäuden mit einer alten Bausubstanz."
Bericht des Stadtbahnbeauftragten zu den Kosten und Risiken des
Projektes "Stadtregionalbahn Salzburg", Willi Rehberg, 16.03.2017
Aufgrund unvermeidbar auftretender irreparabler
Schäden an dem UNESCO-Weltkulturerbe ist von
einer Untertunnelung der mittelalterlichen, bis zu
800 Jahre alten Häuser der rechten Salzburger Altstadt durch S-LINK abzusehen.
"Die Untertunnelung der Altstadt mit Tunnelbohrmaschinen birgt große unkalkulierbare Risiken für die denkmalgeschützten Gebäude, die UNESCO-Weltkulturerbe sind (Bauwerke und Stadtmauern). Unvermeidbar werden durch die Tunnelvortriebsarbeiten mit Tunnelbohrmaschinen unterschiedliche Setzungen mit irreparablen Schäden an den Gebäuden und nicht sanierbare Schiefstellungen der Häuser auftreten. Aus der Risikosituation heraus ist daher eine Untertunnelung der rechten Altstadt abzulehnen."
Univ. Prof. Dr.Georg Spaun, am 24.08.2024,
(langjähriger Universitätsprofessor für Ingenieurgeologie an der TU München,
jahrzehntelange weltweite Erfahrung und hohe Expertise im Tunnelbau)
"Angesichts der unvermeidbar auftretenden Schäden an der historischen Bausubstanz wird vor dem Hintergrund der statisch unbeherrschbaren Problemlagen aus der Interaktion mit den extrem schlechten Bodenverhältnissen dringend empfohlen, von einer Untertunnelung der gegenständlichen Häuser abzusehen."
Dipl. Ing. Wolfgang Zipperer
Staatlich befugter und beeideter Zivilingenieur für Bauwesen, 8.7.2024
"Auf Grundlage der zurzeit vorliegenden Unterlagen und Informationen zum S-Link-Projekt sowie der Informationen über den technischen Zustand der Gründung bzw. des Wohnhauses in Lederergasse 3 und 5 wird von der Errichtung des Tunnels in der festgelegten Trasse unmittelbar unter den hier beschriebenen Objekten aufgrund des hohen Schadenspotentials abgeraten."
Dipl. Ing. Dr.techn. Marek Szabo
3P Geotechnik ZT GmbH, 25.8.2024
"Der Untergrund der Stadt Salzburg ist für den Tunnelbau denkbar ungünstig. Den Verantwortlichen für das geplante Megaprojekt wird daher dringend angeraten, es nochmals kritisch zu überdenken. Noch ist es nicht zu spät. Diese Empfehlung gebe ich als hier seit 1950 tätiger Geologe."
Dr. Hermann Brandecker, der Doyen der Salzburger Geologie, zur Linienführung der Salzburger Regional-Stadtbahn: Hauptbahnhof - Mirabellplatz - Platzl - Salzachquerung - Rudolfskai - Mozartsteg - Alpenstraße, 7.7.2020